Die etwas längere Spritztour zum Canton Tower Treppenlauf in China war es Wert. 17 Stunden dauerte die Anreise zum Towerrunning Finale im asiatischen Raum.

Ein ziemlich ausgedehnter Towerrun, bei dem man sich seine Kräfte gut einteilen musste, stand auf dem Programm. Nach 17:37 Min und 2589  Stufen kreuzte ich am vergangenen Freitag die Ziellinie und war mit meiner Performance zufrieden. Dies war der bisher längste Towerrun für alle internationalen Läufer. Ein gut durchgeführtes Rennen von Towerrunning China – in seiner ersten größeren Auflage. Guangzhou hat mit seinen vielen Skyscrapern definitiv eine der beeindruckendsten Skylines der Welt. Nach 3 Tagen und einer Vielzahl an interessanten Erlebnissen und Begegnungen trat ich den Rückweg an.

Diese Reise hat mich auch wieder an die 3 Gesetze des Lebens erinnert: Paradox, Humor und Veränderung. 🙂

1. Paradox:
 Das Leben ist ein Rätsel / Mysterium. Verschwende keine Zeit damit, um es zu auszuknobeln.
2. Humor: Bewahre dir deinen Sinn für Humor. Besonders, was dich selbst betrifft. Er ist eine unermessliche Stärke.
3. Veränderung: Vergiss nicht, dass nichts bleibt, wie es ist.

Die Asian & Oceanian Towerrunning Championships führen mich Anfang Januar nach GuangZhou (China). Dort bin ich eingeladen, um beim 600 Meter hohen Canton Towerrun teilzunehmen. Nach einer 2 wöchigen Auszeit bin ich dabei mich in kurzer Zeit wieder auf Höchstleistung zu bringen – allen Gewalten zum Trutz sich erhalten (Goethe).

Der Canton Tower ist gegenwärtig das 4. höchste, freistehende Bauwerk der Welt und war bis 2011 der höchste Fernsehturm der Welt. Damit ist er ca. 3x höher als der hiesige Stuttgarter Fernsehturm! Dies wird mein bisher längster Towerrun werden. Neben den 112 Etagen / 2589 Stufen erwarten mich dort Freunde und Bekannte. There is no spoon!

Jedem, dem der Frieden in Europa wichtig ist, sollte dort hingehen. Buchtipp: Carl Friedrich von Weizsäcker – Der bedrohte Frieden

Mit über 90% Luftfeuchtigkeit und 30 Grad war es diesen Sonntag ein recht tropisches Treppenlauf-Klima beim Vertical Marathon in Singapur. Dort ging es 73 Stockwerke in die Höhe. Trotz einer guten Vorbereitung, war ich an diesem Tag nicht in Hochform und musste mich mit einer eher mäßigen Zeit von 8:34 Minuten abfinden. Schon nach den ersten 20 Stockwerken war ich gezwungen viele Kontrahenten passieren zu lassen. Ich entschied mich ungeachtet meiner körperlichen Trägheit dafür das Rennen vollends bis zum Ende durchzuziehen. Als Neunter traf ich im Ziel auf der Aussichtsplattform des höchsten Hotels Südostasiens ein. Ein grandioser Ausblick, den man nicht alle Tage hat! Zwischen 6:30 und 12:30 Uhr starteten über 2200 Läufer.  Setbacks are setups for comebacks.

Am kommenden Sonntag werden wieder einige Top-Athleten aus verschiedensten Ländern in der Löwen-Stadt Singapur beim Swissotel Vertical Marathon am Start stehen. Zum allersten Mal werde ich dort, gut vorbereitet, beim Wettkampf antreten und die 71 Stockwerke schnellst möglich hochjetten. Bis 1986 war das Swissotel das höchste Hotel der Welt. Singapur ist Insel- und Stadtstaat und flächenmäßig der kleinste Staat Südostasiens. Gegenwärtig leben dort 5,4 Millionen Menschen.

103 Etagen später… Mittlerweile zum 4. Mal hatte ich die Gelegenheit bei diesem Rennen an den Start zu gehen. Erfolgreich habe ich heute meine dortige Bestzeit um exakt 1:38 Min.! auf 14:49 Minuten verbessert. Dadurch erhielt ich die 5. Platzierung, sehr knapp hinter Platz 3 und 4. Über 2600 Runners bestiegen den Willis Tower dieses Jahr. Das dortige Treppenhaus ist eins der steilsten auf der Welt, mit einem niedrigen Geländer. Zu erwähnen gilt bei dieser Veranstaltung noch Mark’s Pre-Race Dinner und das gemeinsame After-Race-Breakfast, bei dem ich alte Bekannte traf und neue interessante Freundschaften geschlossen habe. Sehr zufrieden und dankbar machte ich mich auf den Nachhauseweg. Ein Baum, der fällt, macht mehr Lärm als ein ganzer Wald, der wächst.